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Datenschutz ist in Zeiten von Abhöraffären ein ständiger Begriff in den Medien. Auch rund um die Einführung des Chipkarten-Personalausweises hatte so mancher Bürger die Befürchtung, mehr Daten als gewollt preiszugeben. Doch tatsächlich geben wir täglich unsere Daten an die Umgebung ab. Mit jeder Benutzung einer beliebigen Plastikkarte geschieht dies, denn auf ihnen sind die unterschiedlichsten Daten gespeichert. Welche? Das hängt von der Art der Plastikkarte ab.


Die Geld- bzw. Kreditkarte



Auf diesem kleinen Stück Plastik sind alle Daten gespeichert, die zum Geldtransfer notwendig sind: Kontonummer, Bankleitzahl und Kontofolgenummern waren in den vergangenen Jahren auf dem Magnetstreifen untergebracht. Mit der Innovation des Chips sind diese nun dort zu finden. Das PIN- Entschlüsselungssystem ist heutzutage nicht mehr auf der Karte gespeichert, es muss online verifiziert werden. In vielen Fällen ist auch ein Kreditrahmen auf dem Chip gespeichert. Wie genau das bezahlen und Geldabheben mit einer EC-Karte funktioniert, erfahren Sie in dem Artikel "Die Plastikkarte: So funktioniert das Bezahlen und Geldabheben". Doch wer jetzt glaubt, mit der Karte könnten Karteninhaber, Adresse und andere persönliche Angaben erlangt werden, der irrt. Die Unternehmen, bei denen die Karte zum Bezahlen eingesetzt wird, bekommen diese Daten nicht. Darüber verfügen nur die Banken. Lediglich im Fall von geplatzten Lastschriften kann ein Unternehmen diese Daten ermitteln lassen. Ist die Geldkarte mit einem Kundenbindungsprogramm gebunden, finden sich hier weitere Daten (siehe Kundenkarte).




Der neue Personalausweis


Seit November 2010 ist auch der Personalausweis in Form einer Chipkarte erhältlich. Die größte Neuerung: Hier sind die Daten auch auf einem Chip gespeichert, die bisher nur auf dem Ausweis aufgedruckt waren. Mittels der Online-Ausweisfunktion können diese Daten übermittelt werden. Dazu gehören: Familienname, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort, Künstlernamen und Doktorgrad sowie die Anschrift. Aber auch das digitale Lichtbild und die Seriennummer sind hier hinterlegt. Wer es beim Ausstellen wünscht, kann auch auf dieser kleinen Plastikkarte zwei Fingerabdrücke speichern lassen.



Die Kundenkarte


Ja nach Anbieter variieren hier die Daten, die auf der Karte gespeichert sind. Meist sind es jedoch Name, Adresse und Geburtsdatum, die auch zu Werbezwecken weiter gegeben werden dürfen, wenn der Kunde nicht widerspricht. Optional können hier auch Telefonnummer und E-Mail-Adresse gespeichert werden. Aber vorrangig dienen solche Karten zur Verfolgung des Einkaufsverhaltens: Ort und Zeitpunkt von Einkäufen werden ebenso erfasst, wie Ware und Preis sowie Rabatte. Mit Letzterem werden die Kunden gelockt, überhaupt solch eine Karte zu nutzen. Billigere Angebote werden hier gegen Kaufauskunft getauscht. So sind Coupons, Bonuspunkte, Gutscheine und auch elektronische Zugangsberechtigungen als Eintrittskarten auf solchen Karten ebenfalls gespeichert.



Die Kranken- bzw. Gesundheitskarte


Bei jedem Arztbesuch gibt der Patient seine Daten mittels der neuen elektronischen Gesundheitskarte preis. Diese wurde 2011 eingeführt, um zukünftig auch medizinische Daten auf ihr unterzubringen. Im Moment sind jedoch nur Name, Adresse, Geburtsdatum, Krankenversichertennummer, Angaben zur Versicherung, Lichtbild und Angaben über Behandlungen im Ausland abgespeichert. Doch zukünftig könnten hier noch mehr Daten ausgelesen werden: Zuzahlungsinformationen, eingenommene Arzneimittel, Blutgruppe und Krankendaten, Angaben über Allergien und bisherige Untersuchungen, Ärztediagnosen und vieles mehr. Die meisten Daten sollen auf Freiwilligkeit gespeichert werden. Wann das jedoch nicht mehr Zukunftsmusik ist, ist fraglich. Denn die Technologie dazu sollte bereits seit Jahren starten. Bisher ist nur die Verwendung der neuen Karte seit Januar 2015 Pflicht.



Die Telefonkarte


Auch im Handy ist eine kleine Plastikkarte enthalten, die mehr auf sich vereint als Nutzer zunächst vermuten. Die SIM-Karte (Subscriber Idendity Module), meist in Zusammenhang mit einem Handyvertrag, sind vorrangig Daten, die den Handynutzer gegenüber dem Netzbetreiber verifizieren. Erst durch die richtige Freischaltung dieser Karte kann telefoniert werden. Aber auf dieser Karte sind oft viel mehr Daten hinterlegt, die meist der Nutzer selbst darauf speichert: Kontakte, Nachrichten, Emails, Fotos, Zugang zu Onlinefunktionen und auch elektronischen Zahlungssystemen. Die Telefonkarte ist damit eine Datenpool, der in den falschen Händen auch zum gefährlichen Missbrauch genutzt werden kann. SIM-Karten sind äußerst komplex. Wie sie genau funktionieren und was an ihnen so besonders ist, erfahren Sie hier: Wie funktioniert eine SIM-Karte



Der Mitarbeiterausweis


In vielen Firmen ist diese Karte Alltag. Hier werden oft Namen, Zugangsberechtigung und Gültigkeitsdatum gespeichert. Adresse, Telefonnummern und andere Angaben sind oft nicht notwendig. Dafür nutzen Unternehmen den Speicherplatz auf solchen Chipkarten, um Zeiterfassungssysteme unterzubringen. So kann der Mitarbeiter bei elektronischen Passieren von Drehkreuz, Schranken, Türen und Co „einchecken“ und „auschecken“. Wie im Artikel "Plastikkarten für Mitarbeiter - moderne Zeiterfassung in Unternehmen" beschrieben wurde, können diese Karten viel mehr als nur Türen öffnen. Ebenso kann elektronisch Geld aufgeladen werden, dass in der Kantine als Bezahlung dient. Weitere mögliche Daten sind Lagererfassung, Maschinendaten und externe Daten. Letzteres sind beispielsweise Tankdaten für den Firmenwagen. Bei erforderlichen Sicherheitsfreigaben kann je nach Unternehmen die Karte auch mit Daten der Personenidentifikation versehen werden, die auch biometrische Angaben einschließen.




Weitere Karten


Damit ist die Liste möglicher Plastikkarten längst noch nicht zu Ende. Im Alltag begegnen uns weitere Beispiele: Die Abbonementkarte (zum Beispiel für den öffentlichen Verkehr). Hier sind meist Name, Anschrift, Gültigkeit und Co gespeichert. Solch persönliche Daten sind jedoch auf einer Gutscheinkarte nicht zu finden. Hier gibt es weder Adressdaten noch Bankverbindungen auf dem Chip. Lediglich Geldguthaben und Gültigkeitsdatum sind hier gespeichert. Wer solch eine Karte verliert, verliert zwar keine Daten, aber meist das aufgeladene Geld. Denn hier nutzt derjenige die Karte, der sie an der Kasse abgibt.





Bildquellen

https://stock.adobe.com/de/stock-photo/bank-card/37204656     refresh(PIX)

https://stock.adobe.com/de/stock-photo/attraktive-frau-im-geschaft-zahlt-mit-karte/33593890    contrastwerkstatt

https://stock.adobe.com/de/stock-photo/viele-kreditkarten/27310239      Klaus Eppele





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