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Wir nutzen sie täglich. Karte rein in den Automaten, ein paar Tasten drücken und schon kommt der gewünschte Geldbetrag aus dem Ausgabefach. An der Kasse reicht eine simple Unterschrift und sofort zahlt ebenso die Karte den Wocheneinkauf und das Bargeld bleibt für den Cocktail am Abend im Portemonnaie. Kaum einer macht sich in diesen Momenten Gedanken, wie das Ganze eigentlich funktioniert. Dabei gibt es zwei verschiedene Mechanismen, die nicht nur zum bargeldlosen Verkehr genutzt werden. Wie funktioniert die Plastikkarte? Die folgenden Zeilen geben Aufschluss.


Die ältere Variante: So funktioniert der Magnetstreifen


Fast jede Karte verfügt auf der Rückseite über einen Magnetstreifen. „Magnet“ deswegen, weil er aus magnetischen Partikeln innerhalb eines Harzes besteht. Sie enthalten je nach Ausrichtung den Bitcode 1 oder 0, zusammengenommen ergibt das einen Binärcode, der in Buchstaben und Zahlen übersetzt werden kann. Mit dem richtigen Übersetzungsgerät können daher diese Daten „entcodiert“ werden. Das gilt nicht nur für Bankkarten. Auch Parktickets, Kundenkarten und andere Exemplare arbeiten nach diesem Prinzip.


Jeder Magnetstreifen besteht aus drei Spuren, reguliert in der ISO-Norm ISO 7811. Auf Spur 1 können 76 Nutzzeichen, auf Spur 2 37 Zeichen und auf Spur 3 104 Nutzzeichen geschrieben werden. Zudem kann die Spur 3 nicht nur gelesen, sondern auch neu beschrieben werden. Bis 2009 wurde die dritte Spur für den Zahlungsverkehr genutzt, seit Oktober des Jahres ist es jedoch die international übliche Spur 2. Die dritte Spur belegt nun das Lastschriftverfahren. Auf dem Streifen sind verschiedene Daten abgespeichert. Darunter befinden sich auch die Kontonummer und die Bankleitzahl. Möchte der Kunde mit der Karte zahlen, werden diesen Kombinationen im Gerät ausgelesen. Einmal durch das Lesegerät ziehen und schon wurde der Einkauf ohne Bargeld bezahlt. Eine Unterschrift auf dem Ausdruck dient als Bestätigung, dass der Gegenüber von diesem Konto den angegebenen Betrag abbuchen darf. Das Zahlen per Magnetstreifen und Unterschrift ist somit nichts anderes als eine Einzugsermächtigung. Später kam auch hier der PIN hinzu. Während in den vergangenen Jahren auch das Abheben von Geld über den Magnetstreifen abgewickelt wurde, hat der Mikrochip seit Februar 2013 diese Funktion übernommen. Seither wird nur noch das Lastschriftverfahren über den Magnetstreifen abgewickelt.




Die neuere Variante: So funktioniert der eingebaute Chip


Das kleine metallischen Viereck auf der Vorderseite der Plastikkarte dient nicht dem Design. Das ist ein Mikrochip, auf dem Daten gespeichert werden. Doch um diese lesen zu können, muss eine bestimmte Ziffernreihenfolge in die entsprechende Lesegräte eingegeben werden – der sogenannte PIN (ausgeschrieben Personal Identification Number).


Die Kombination von Chip und PIN schützt deutlich besser vor Missbrauch, als das simple Auslesen der Daten vom Magnetstreifen. Ohne Kenntnis dieser meist vierstelligen Zahl ist ein Bezahlen per Karte fast unmöglich. Zudem kommt, dass dieser Chip weitere Informationen speichern und auch Anwendungen enthalten kann. Dazu gehören unter anderem verbesserte Sicherheitsprogramme. Kundenbindungssysteme sind hier ebenfalls beliebig integriert – man denke nur an Kreditkarten von speziellen Bonuspunkteanbietern. Zukünftig soll aufgrund dieser verbesserten Leistungen der Chip den Magnetstreifen vollständig ablösen.




So kommt das Geld: Ablauf des Abhebens mit der Chip-Karte


Wer sich immer gefragt hat, was passiert, wenn die Karte in den Geldautomaten gesteckt wird, dem kann geholfen werden. Denn die Reihenfolge bei diesem Vorgang ist meist gleich.


Als Erstes wird die Karte in den Automaten geschoben, der Chip vom Gerät kontaktiert. Meist wird dann nach dem Betrag gefragt, der abgehoben werden soll. Sind diese beiden Eingaben betätigt, aktiviert der Automat das Sicherheitssystem auf dem Chip – die PIN wird erfragt. Stimmt diese, wird ein integrierter Fehlereingabezähler direkt wieder auf „Null“ gesetzt.


Dieser Zähler ist notwendig, damit aus Versehen falsch getippte Kombinationen nicht sofort die gesamte Karte sperren. Wird jedoch dreimal die falsche PIN eingetippt, wird der Zähler nicht zurückgesetzt und die Karte automatisch gesperrt. Die Entsperrung kann nur die Bank mittel eines besonderen Terminals vornehmen. Stimmt der PIN, wird der angeforderte Betrag an den Chip gesendet. Hier ist entscheidet ein hinterlegter Kreditrahmen, ob eine Verbindung zur Bank aufgebaut wird. Ist der Rahmen noch nicht ausgeschöpft, wird der Betrag ausgezahlt. Ist er ausgeschöpft, wird die Bank mit dem Kommunikationsmodul kontaktiert.


Darüber wird geprüft, ob a) die Karte gesperrt ist und b) der Betrag innerhalb des Finanzrahmens liegt. Ist beides korrekt, wird der Betrag freigeben und gleichzeitig ein neuer Kreditrahmen an die Karte gesendet (zum Beispiel 500 Euro bis Ende des Monates). Diese kommt beim nächsten Abheben dann zum Einsatz, bei dem der Vorgang dann deutlich schneller geht. Das erklärt jedem Laien, warum es manchmal etwas länger braucht, um das Geld aus dem Automaten zu bekommen.


Was passiert, wenn die Karte gesperrt wird und welche Sicherheitslücken es gibt, erfahren Sie hier




Doch wem das Abheben von Bargeld zu umständlich geworden ist oder wer nicht mehr mit der Karte an der Kasse und einer Unterschrift zahlen will, der kann auf die Zukunft hoffen. Denn Experten bescheinigen, dass neue Lösungen die EC-Karte und das Bargeld ablösen werden. Mittels verschiedener Programme auf dem Smartphone und dem sogenannten QR-Code (englisch „Quick Response“ – zu deutsch „schnelle Antwort“) soll bargeldloses Zahlen revolutioniert werden und dies bis 2018 verschwinden lassen. Doch ob das wirklich eintritt, wird erst die Zukunft zeigen. Bis dahin stecken weiter Millionen Kunden eine kleine Plastikkarte in kleine oder große Geräte, um ihren Einkauf mit nach Hause zu nehmen.




Bildquelle:

https://pixabay.com/de/geld-karte-gesch%C3%A4ft-kreditkarte-256314/ jarmoluk


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